Für wen sind wir da?

Für wen sind wir da?

Wer mit einer psychischen Erkrankung konfrontiert ist, sieht sich meist einer Reihe von unüberwindlich scheinenden Herausforderungen gegenübergestellt. Zu erleben, dass man den Anforderungen nicht mehr gewachsen ist, die unsere heutige Lebenssituation an uns richtet, kann zutiefst irritierend und beschämend sein.
Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit und Flexibilität scheinen nicht mehr auszureichen, um richtig "mithalten" zu können im Leben und um persönliche Ziele zu verfolgen.
Es entsteht ein Kreislauf zunehmender Hilflosigkeit, der nicht mehr leicht alleine zu durchbrechen ist.

Die Aufgabe der Sozialtherapeutischen Gemeinschaft Häusgen e.V. ist es, den Menschen, die durch eine länger andauernde psychische Beeinträchtigung mit solchen Herausforderungen zu kämpfen haben, ein Hilfe- und Unterstützungsangebot zu machen.
Grundlage unserer Arbeit ist die Erkenntnis, dass jeder psychisch erkrankte Mensch, unabhängig von der Schwere seiner Erkrankung, zu einer persönlichen Weiterentwicklung in der Lage ist .
Eine Umgebung, die ihn dahingehend fördert und unterstützt, ihn in seiner Individualität ernst nimmt, ist dazu unerlässlich. Trotzdem läuft eine solche Weiterentwicklung meist nicht immer gradlinig. Menschsein bedeutet insbesondere, dass auch Umwege, die scheinbar vom Ziel zunächst wegführen, zu einer lebendigen Entwicklung dazugehören.
Daher haben wir in der Sozialtherapeutischen Gemeinschaft Häusgen e.V. Respekt vor dem ganz persönlichen Entwicklungsweg jedes einzelnen und bieten ihm durch unsere Angebote einen fördernden, mutmachenden Rahmen zur Weiterentwicklung.
Zu Hof Sondern e.V. gehören derzeit eine Rehabilitations-/Übergangseinrichtung, zwei Wohnheime, mehrere Trainings-WG´s mit individuellen Betreuungsmöglichkeiten in Remscheid und Wuppertal sowie das ambulante Betreute Wohnen. Mittelpunkt und zentrale Anlaufstelle ist die Reha-/Übergangseinrichtung in Obersondern mit 36 Therapieplätzen und sieben Arbeitsbereichen. Sie liegt in landschaftlich äußerst reizvoller und erholsamer Umgebung und ist von Wuppertal und Remscheid aus mit Stadtbussen erreichbar. Es ist ein Ort, an dem psychisch erkrankte Menschen die Zeit und die Hilfe finden können, die sie brauchen zur Stabilisierung und zum Aufbau einer selbständigeren Lebensführung. Dazu gehört auch die Akzeptanz von und der konstruktive Umgang mit der Erkrankung.
Aufgenommen werden psychisch erkrankte junge Erwachsene, die aufgrund der Dauer oder Schwere ihrer Erkrankung ein längerfristiges, intensives Hilfsangebot benötigen (Menschen mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis, Depressionen, Zwangserkrankung, manisch-depressiver Erkrankung, Borderline-Störung oder posttraumatischer Belastungsstörung und Jugendliche und junge Erwachsene mit Entwicklungs- und Reifungsstörungen). Parallel vorliegende Suchterkrankungen (sog. Doppeldiagnosen) stellen eine besondere Situation dar, der wir mit einem speziell abgestimmten therapeutischen Programm mit hoher Behandlungsintensität gerecht werden.
Ein Rehabilitationsaufenthalt in der Übergangseinrichtung/Rehaeinrichtung von Häusgen e.V. dauert üblicherweise 1-2 Jahre.
Zum Ende dieser Zeit bildet Hof Sondern den Ausgangspunkt für neue Perspektiven. Wir unterstützen die Suche nach einer für den Einzelnen passenden Wohn- und Lebensform. Ebenso wird die Weiterführung einer Arbeit oder einer anderen sinvollen Tätigkeit angestrebt.