Angststörungen
Ohne Angst zu haben geht es nicht. Angst ist oftmals lebensrettend, wenn der Mensch sich in einer Bedrohungssituation sieht. Dennoch gibt es auch eine Angst, die den Menschen daran hindert sein Leben wirklich zu genießen. Somit unterscheiden wir unter drei Formen der Angst.
Sekundäre Angstsyndrome
Angemessene Angst
Die angemessene Angst auch Alltagsangst genannt ist normalerweise nicht behandlungsbedürftig.
Das soll aber nicht heißen, dass in akuten Fällen eine Beratung oder ein Gespräch nicht angebracht wäre.
Circa 1-2% der gesamten Bevölkerung sind von einer Angststörung betroffen. Angststörungen haben die Angewohnheit frühzeitig zu chronifizieren.
Wie bei anderen psychischen Erkrankungen auch, wird häufig eine organische Erkrankung angenommen, die erst einmal diagnostiziert werden muss. Dies zieht eine längere Klärung nach sich, die den Patienten weiter verunsichert und ihn immer mehr auf seine körperlichen Beschwerden achten lässt.
Häufig wird eine Diagnose erst nach 3- 5 Jahren gestellt. Viele der Angstpatienten neigt zu Medikamenten- und Alkoholmissbrauch. Sie die Hoffnung haben, dadurch die Angstbedingten Beschwerden zu mindern.
Unbehandelt haben die Angststörungen die Angewohnheit zu chronifizieren.
Primäre Angststörungen werden in zwei Gruppen geteilt:
Komorbidität von Angststörungen und anderen psychischen Störungen
Agoraphobie |
einfache Phobie |
soziale Phobie |
|
|
(%) |
(%) |
(%) |
Affektive Störungen
Major Depression |
45,9 |
42,3 |
37,2 |
Dysthymie |
16 |
15,8 |
14,6 |
Manie |
8,6 |
8,0 |
5,1 |
andere affektive Störungen |
50,9 |
46,8 |
41,4 |
Angststörungen
generalisierte Angststörung |
19,8 |
16,0 |
13,3 |
Agoraphobie |
|
27,0 |
23,3 |
einfache Phobie |
45,6 |
|
37,6 |
soziale Phobie |
46,5 |
44,5 |
|
Panikstörung |
21,6 |
14,8 |
10,9 |
Panikattacken |
35,8 |
27,0 |
20,7 |
posttraumatische Belastungstörung |
22,6 |
19,7 |
15,8 |
irgend eine Angststörung |
74,1 |
68,7 |
56,9 |
Substanzmissbrauch
Alkoholmissbrauch ohne Abhängigkeit |
9,3 |
11,3 |
10,9 |
Alkoholabhängigkeit |
21,2 |
23,6 |
23,9 |
Drogenmissbrauch ohne Abhängigkeit |
4,2 |
5,0 |
5,3 |
Drogenabhängigkeit |
17,3 |
14,8 |
14,8 |
irgendein Substanzmissbrauch |
36,3 |
39,4 |
39,6 |
Zusammenfassung
irgeneine andere Störung |
87,6 |
83,4 |
81,0 |
eine Störung |
15,1 |
17,1 |
18,9 |
zwei Störungen |
18,5 |
13,7 |
14,1 |
drei Störungen |
54,0 |
52,5 |
48,02 |
Psychotherapie der Angsterkrankungen: Markus Bassler ,Stefan Leidig, Thieme Verlag, 2005, S. 4
Wichtig: Viele Patienten erkennen ihre Gefühle nicht, so steht nur das körperliche Symptom im Vordergrund. Dies wird somatisches Affektäquivalent genannt.
Menschen, die unter starken Trennungs- und Verlassenheitsängsten leiden und in konflikthaften Partnerschaften versuchen ihren eigenen Ärger (agressives Verhalten) ihrem Bewusstsein fern zu halten, da sie die Angst haben dadurch die Partnerschaft zu verlieren, neigen häufig zu den somatischen Affektäquivalenten.
Neben den psychologischen Gründen, werden auch neurobiologische Einfllüsse erwähnt.
Biologisch verankerte Alexithymie (die Unfähigkeit seine Gefühle wahrzunehmen)
Fünf Schritte zum diagnostischem Prozess
Beziehungsaufbau und allgemeiner Eindruck
Ausschluss somatischer Ursachen und Komplikationen
Klassifikatorische Diagnos
Analyse des spezifischen Problemverhaltens bzw. der Konfliktsituation unter Berücksichtigung der verfügbare Bewältigungsressourcen
Einleitung einer adäquaten Behandlung3
Der Heilpraktiker Psychotherapie sollte beim Patienten abklären:
Multiple und wechselnde Symptome: wie Atembeklemmungen, Schwindel, Herzrythmusstörungen, Ohnmachtsanfälle etc..
Wurden wegen der Symptome ärztlicherseits bereits Interventionen unternommen? Wenn ja, wie?
hat der Patient diese aufgenommen? Halfen die Medikamente?
Hat der Patient eine Neigung sehr erschöpft zu sein?
Neigt der Patient schnell zu psychischer Destabilisierung?
Starke Unruhe bei unverhältnismäßigem Anlass?
Gibt es Familienmitglieder, die unter Angst leiden?
Anamnesefragen zu primären Anststörungen (Margraf 2000)
Agoraphobie: „Gibt es bestimmte Situationen und Orte, z.B. Kaufhäuser, Auto fahren, Menschenmengen, Fahrstühle oder geschlossene Räume, die ihnen Angst machen oder die sie möglichst vermeiden wollen?“
Spezifische Phobie: „Fürchten oder vermeiden sie bestimmte Aktivitäten wie z.B. bestimmte Situationen Tiere, Höhen, Flugreisen oder den Anblick von Blut oder Verletzungen?“
Soziale Phobie: „Fürchten oder vermeiden sie bestimmte Situationen, in denen sie von anderen Menschen beobachtet oder bewertet werden könnten, wie z.B. öffentliches Sprechen, Zusammenkünfte, Partys oder Gespräche?“
Generalisierte Angststörung: „Leiden sie häufig unter übermäßig starken Sorgen, die sie nicht kontrollieren können, z.B. über familiäre, berufliche oder finanzielle Angelegenheiten?“
Paniksyndrom: „Leiden sie manchmal unter plötzlichen, und unerwarteten Angstanfällen, ohne dass eine tatsächliche Bedrohung vorliegt?“
Posttraumatische Belastungsstörung: „Haben sie ein sschon einmal ein extrem belastendes oder lebensbedrohliches Ereignis erlebt, nach dem es ihnen sehr schlecht ging, wie z. B. Gewalttaten oder Naturkatastrophen?“
Zwangsstörung: „Gibt es unangenehme oder unsinnige Gedanken oder Handlungen, die sie nicht aus ihrem Kopf verbannen können bzw. die sie immer wieder ausführen müssen, auch wenn sie versuchen, sich dagegen zu wehren?“
Achtung
Es gibt Erkrankungen, die begleitende Angstreaktionen haben.
Endokrine und metabolische Störungen
Morbus Cushing mit Hyperkortisolismus
Diabetis mellitus
Hyper- oder Hypothyreose
Hyperparathyreodismus mir Hypokalzämie
Hypoglykämie
Karzinoidsyndrom
Phäochromozytom
intermittierende Porphyrie
Gastrointestinale Erkrankungen
Colitis ulcerosa
Morbus Crohn
Magen- und Duodenalulzera
Kardiovasculäre Erkrankungen
Mitralklappenprolaps
Kardiomyopathie
Koronainsuffizienz
koronare Herzkrankheit
Myokardinfarkt
Lungenödem (bei dekompensierter Herzinsuffizienz
Pulmonale Erkrankungen
Asthma bronchiale
chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
Lungenembolie
Pneumothorax
Zentralnervöse Erkrankungen
Anfallsleiden
Chorea Huntington
Encephalomyelitis disseminata
AIDS-Enzephalopathie
dementielle Erkrankungen
Morbus Parkinson
zerebrale Vaskulitiden Morbus Wilson4
Grunderkrankung |
Besondere Merkmale |
|
Hyperthyreose |
ängstliche Erregung, deren stetige Zunahme kann auf die Entwicklung einer thyreotoxischen Krise hinweisen. |
|
Hyperttensive Krise |
Starke Angst und Todesfurcht, länger dauernde ängstliche Erregung |
|
Hypoglykämie |
ängstliche Erregung, mit innerer Unruhe sowie Konzentrationsschwäche, Sehstörungen, Schwitzen, Tremor und Heißhunger |
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Myokardinfarkt |
oder aus dem Schlaf herausauftretende Schmerzen im Thoraxbereich oder angrenzenden Körperpartien |
|
Epilepsie |
Angst sowohl als Anfallsäquivalent als auch im Intervall zwischen den Anfällen; kann mit Wahrnehmungsveränderungen einhergehen (Halluzinationen, Mikropsie, Makropsie, Deja-vu-elebnissen, Derealisation, Depersonalisation; charakteristisch, plötzlicher Beginn, kurze Zeit, abruptes Ende) |
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Schwindelzustände |
starke Angst; je gerichteter und klarer definierbar sie ist, umso eher liegt ein organisch begründeter Schwindel vor; je diffuser und unspezifischer er sich äußert, umso eher handelt es sich um einen psychogen begründeten Schwindel. |
|
Beginnende Entzugssymptomatik Entzugsdelir |
unspezifische Erregung und Ängstlichkeit; Angst, vor quälender Entzugssymptomatik kann zum Therapieabbruch führen. Massive Ängste in Verbindung mit halluzinatorischem Erleben, ausgeprägte vegetative Erregung |
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Suizidalität bei Angsterkrankungen
Bei Panikatacken 10 fach erhöhte Selbstmordrate im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung5
Scannen Seite 16 Traumakaskade (Heim u.Meinlschmidt 2003)
Modelle aus der Psychologie bei Angststörungen
Sicherheitsverhalten
Viele verschiedene Verhaltensweisen, die eingesetzt werden um ursprünglich eine Bedrohung abzuwehren, führen gerade diese dazu, zu sehr an ein Unglück zu glauben um sind somit geradezu die Angst hervorzurufen. Das Sicherheitsverhalten kann kurzfristig die Angst dämpfen, hat aber die Eigenart den Glauben an die Bedrohung zu steigern. (Psychotherapie der Angsterkrankungen Markus Bassler Stefan Leidig Thieme Verlag 2005 S.21ff.
Sohaben die Verhaltensweisen, die die Sicherheit erhöhen sollen einen großen Einfluss auf das Verhalten der Betroffenen.
Das Sicherheitsverhalten ist ihrer Meinung nach dafür zuständig, wenn befürchtete Ereignisse, wie einen Herzinfarkt zu bekommen oder in eine Ohnmacht zu fallen, ausbleiben. Nur durch das eigene Verhalten kann die Katastropghe nicht geschehen.
Außerdem sind die Betroffenen in einem erhöhten Wachsamkeitszustand über eventuelle Bedrohungen. Negative Glaubenssätze bestärken sie in der Annahme. Angst eine Krankheit zu haben, führt zu exrem häufigen Arztbesuchen, wo immer unterschiedliche und auch widersprüchliche Aussagen gemacht werden. Somit hat auch der Arzt Schwierigkeiten eine genaue Diagnose zu stellen. Durch die unterschiedlichen Schilderungen der Erkrankung geschieht es leider sehr oft, dass schwere Krankheiten übersehen werden.
Da die Anstpatienten häufig über ein schwaches , negativ geprägtes Selbstbild verfügen, kontrolliert das Sicherheitsverhalten auch die sozialen Situationen. ( Alle halten mich für dumm, keiner mag mich. ich bin langweilig)
Kognitiv – verhaltenstherapeutische Ansätze
Die Notwendigkeit herauszubekommen, welche Faktoren das Sicherheitsverhalten bestimmen, sind der Ansatz der Therapie, um das Sicherheitsverhalten zu unterbrechen, neue Informationen zuzulassen um die Unglückstheorien zu entkräften, damit eine neue Bewertung der angstbesetzten Situationen geschehen kann und dieser mit gesünderem Verhalten begegnet werden kann. (Siehe Buch S. 20 ff.)
Psychodynamische Störungskonzepte
1895 grenzte Freud die „Angstneurose“ als ein eigenständiges Krankheitsbild von der Neurasthenie ab. So kam sie in den Status der behandelbaren Neurose.
Freud charakterisierte die „Angstneurose“ folgendermaßen :
Kernsymptom: Ängstliche Erwartung mit der Annahme, dass es ein Quantum von frei flottierender Angst beinhaltet, „die die Auswahl der Vorstellungenbeherrscht und jederzeit bereit ist, sich mit irgendeinem passendten Vorstellungsinhalt zu verbinden.“(1895)
In dem Zusammenhang wurde von Freud auch die Vorstellung entwickelt, dass die sexuelle Erregung, wenn die Abreaktion gehemmt wird, in Unlustspannung umschlägt, die dann in Angst erlebt wird. Somit resultiert die triebdynamische Erklärung über die Entstehung der Angst stark auf biologischen Ursac hen, die Freud selber mit hysterischen Symptomen verknüpfte.
Durch klinische Beobachtungen, hat sich allerdings gezeigt, dass viele keine Probleme mit der „sexuellen Erregungsabfuhr“ hatten und dennoch eine große Angstsymptomatik vorhanden war.
Freud modifizierte das erste Modell und brachte 1926 mit „Hemmung, Symptom und Angst „ einen mehr kognitiven Ansatz über die Angstentstehung heraus.“
Er beschrieb,“ dass das Ich immer dann Angst als genuinen Affekt auslöst, wenn er sich mit der Gefahrensituation konfrontiert sieht. Er interpretierte dabei die vorrangige Funktion des Angstaffekts als eine Warn- bzw. Gefahrsignal, mit dem Ziel, adaptive Bewältigungsreaktionen zu initiieren. Daher wird verständlich, dass Angst bei einer äußeren Bedrohung möglichst rasch körperliche Kraft mobilisieren hilft, damit man je nach Einschätzung der eigenen Möglichkeiten entweder angreifen oder aber die Flucht ergreifen kann. Das Ausmaß der Angst ist in diesem Modell vor allem von der kognitiven Bewertung des Individuums abhängig: Je gefährlicher ihm die Situation erscheint, umso größer die Angst. „
So scheint nach diesem Ansatz fest zu stehen, dass es nicht darum geht, ob die Gefahr tatsächlich so großist, wie der Betroffene annimmt, sondern es scheint sichergestellt zu sein, dass das Ausmaß der Angst immer der Bewertung des Betroffenen entspricht.
So kann alles in einem absoluten Missverhältnis zwischen der tatsächlich gegebenen Situation und dem Empfinden stehen. Vor allem bei Phobien ist dieses zu beobachten, obwohl die Betroffenen sich durchaus über die Überbewertung ihrer eigenen Angst im Klaren sind, fühlen sie sich dennoch der Situation vollkommen ausgeliefert.
Buch Seite 23FF:
Freud und die Phobie
Nach Freud handelt es sich bei der Phobie um einen intrapsychischen Konflikt. Demnach steht der die äußere Bedrohung symbolisch für eine innere Bedrohung.Diese Bedrohung soll dem Betroffenen meistens nicht direkt zugänglich sein.
Triebhaftes Wünschen wird vom Gewissen nicht akzeptiert. So werden die Triebimpulse vom Gewissen her erst gar nicht mehr zugelassen da die Bedrohung für den Betroffenen darin liegt, dass er nicht mehr in der Lage ist die Triebimpulse zu kontrollieren. Falls dises jedoch tatsächlich geschehen sollte, da der Patient die sogenannte Verdrängung nicht mehr aufrechterhalten kann,muss er einen anderen Weg einschlagen. Das ICH greift dann zu einer sogenannten VERSCHIEBUNG und ein anderer Reiz oder ein Symbol mit dem innerlichen Konflikt verbunden. Diesem äußerlichen Geschehen kann nun ausgewichen werden. Wenn keine Möglichkeit besteht dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen, kann es zu Panikattacken kommen.
Medikamentöse Behandlung der Angststörungen
Psychopharmake sollte am Anfang nur niedrig dosiert werden.
Bei den Angststörungen wird die Lebensqualität der Betroffenen extrem eingeschränkt. Die Pharmakotherapie hat in den letzten Jahren viele Studien durchgeführt und scheinen heute gut gesichert.
Es scheint sicher zu sein, das Angststörungen dann entstehen, wenn schon eine Vunerabilität zu einer zu erhöhter Angstbereitschaft besteht, die durch psychosoziale Faktoren ergänzt wird. Traumatische Kindheitserfahrungen, verschiedene Erziehungsstile und stark belastende Lebenserfahrungen scheinen auslösende Ereignisse zu sein.
Genetische Faktoren können für die Vunerabilität des Betroffenen ausschlaggebend sein.
Neurologische Veränderungen bei Angstpatienten scheinen in einer Dysfunktion des Serotonin- bzw. Noradrenalin- Neurotransmission zu liegen. Buch S. 229
Da wir davon ausgehen können, dass die Angsterkrankungen sowohl durch psychosoziale, alsauch durch neurologische Faktoren entstehen, sollte auch die Therapie multimodal erfolgen.
Pharmakologie und psychotherapie sollten gemeinsam eingesetzt werden. Dies scheint bei der Panikstörung gesichert zu sein. Bei der generalisierten Angststörung und bei der sozialen Phobie fehlen zu einer gesicherten Annahme noch Daten.
Die Empfehlungen basieren auf Studien von Bandelow (2002)
Beschreibung der Medikamente
SSNRI
(selektive Serotonin-Wiederaufnahme- Hemmer) ist durch zahlreiche Studien belegt.
Nebenwirkungen: Schlaflosigkeit, Erstverschlimmerung der Symptomatik, Unruhe
und Nervosität.
Sexuelle Schwierigkeiten in der Langzeitbehandlung
TZA Trizyklische Antidepressiva
Studien belegen die Wirksamkeit bei der generalisierten Angsttörung und bei der Panikstörung.
Medikament: Imipramin, Clomipramin
Nebenwirkungen: Erstverschlimmerung in den ersten zwei Wochen Zunahme von
Angstsymptomen und Unruhezuständen. Außerdem konnte eine
sexuelle Dysfunktion, Verländerungen in der Reaktion, Tachykardie und andere festegestellt werden. In der Langzeitbehandlung kommt es zu einer Gewichtzunahme. Deshalb sollte versucht werden erst mit der SSNRI zu beginnen.
RIMA Reversibler Inhibitor der Monoaminoxidas A (RIMA) Mockobemid
Instabile Ergebnisse der Studien. Kein Unterschied zu Placeboversuchen.
Wenig Nebenwirkungen.
MAOH Irreversibler Monoaminoxidas-Hemmer
MAOH Phenelzin hat in kontrollierten Studien seine Wirksamkeit bei sozialer Angststörung und bei Panikstörungen nachgewiesen. Allerdings ist dieses Medikament in Deutschland, der Schweiz und in Österreich nicht erhältlich. Das verfübare Medikament Tranylcypromin ist bisher wenig untersucht worden.
Durch die Möglichkeit zu schweren Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten werden die genannten Maoh-Hemmer nicht als mittel der ersten Wahl gesehen.
Benzodiazepine
Die Wirksamkeit der Benzodiazepine wurde bei den Angststörungen deutlich.
Sofortige Wirkung nach Einnahme.
Nebenwirkungen: Schwindel, Sedierung, verlängerte Reaktionszeieeinträchtigung der
kognitiven Funktionen und der Fahrtüchtigkeit. Möglichkeit einer
Abhängigkeit
Antihistaminika
Wirksamkeit bei generalisierter Angststörung.
Nebenwirkung: Sedierend
Einnahme: Nicht länger als fünf Wochen.
Neuroleptika:
Die Verwendung von Neuroleptika wird bei der Behandlung von Angststörungen
nicht empfohlen.
Betablocker
Betablocker können Tremor und Herzrasen beeinflussen. Daher wurden sie für die Behandlung von Angststörungen, die genau mit diesen Symptomen einhergehen eingesetzt. Studien bewiesen aber keine Wirksamkeit.
Homöopathische und pflanzliche Medikation
Hier bedarf es der genauen Repertorisation durch einen erfahrenen Homöopathen. Homöopatische Mittel wirken nach der Devise gleiches mit gleichem heilen. Da aber alle Menschen unterschiedliche Anlagen heben, kann man nicht davon ausgehen, dass ein und das gleiche Mittel bei allen gleich wirkt, hier bedarf es einer sehr genauen Unterscheidung. In meiner Praxis habe ich mit Unterstützung guter Homöopathen schon sehr gute Erfolge zu verzeicnen. Außerdem würden die Arzneimittel die staatlichen Kassen extrem entlasten
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Tabelle Seite 231
1. Psychotherapie der Angsterkrankungen Markus Bassler, Stefan Leidig, Thieme Verlag 2005, S.1ff.
2. Psychotherapie der Angsterkrankungen: Markus Bassler ,Stefan Leidig, Thieme Verlag, 2005, S. 4
3. Psychotherapie der Angsterkrankungen: Markus Bassler ,Stefan Leidig, Thieme Verlag, 2005, S. 5
4. Psychotherapie der Angsterkrankungen. Markus Bassler Stefan Leidig, Thieme Verlag, 2005, S. 178
5. Bandelow, 2001